Birke - Betula pendula (syn.: B. alba, B. verrucosa)
Die Weissbirken oder auch bekannt unter Sandbirke, Hängebirke und Warzenbirke zählen zu den winterhärtesten Gehölzen des nördlichen kalten Klimas. Bei uns sind sie weit verbreitet. Durch ihre effektvolle, meist weisse Rinde, den eleganten Wuchs und ihr dominantes Aussehen nehmen sie in unseren Gärten einen wichtigen Platz ein. Birken sind aber auch Pionierpflanzen, die auf öden Flächen wie Kiesgruben, Schutthalden und am Wasserrand problemlos gedeihen. Auf den ersten Blick scheinen Birken ein ideales Pflanzenmaterial für Bonsai zu sein. Leider besitzen Birken die Eigenart das ganze Jahr Zweige abzuwerfen. Beim Bonsai kann das grössere Schäden verursachen, denn im Allgemeinen sterben die unteren Äste ab, die eigentlich für den Aufbau und das Aussehen eine wichtige Rolle spielen. Dieses Absterben ist keine Krankheit oder Düngermangel, sondern ein ganz normaler Vorgang bei Birken und Weiden.
Trotzdem sind Birken als Bonsai sehr interessant.
Standort: Birken lieben helle, sonnige Standorte, Wind und Wetter. Birken können, damit sie keine braunen Blätter bekommen, im Hochsommer etwas schattiert werden. Zu viel Schatten schadet der Pflanze, unterentwickelte Äste können absterben und sie wird zu grosse und auch viel weniger Blätter bekommen.
Gestaltung/Stilarten: Durch Schneiden und Abspannen der Äste. Die gebräuchlichsten Formen für Birken sind aufrechte und leichte geneigte Formen. Besonders dekorativ sind Zweier- oder Dreiergruppen. Hängende Formen sind wohl sehr schön aber auf Dauer oft sehr schwierig zu halten.
Giessen: Da Birken sehr schnell Wurzeln bilden und somit die Schale rasch mit Wurzeln ausgefüllt ist, muss im Sommer regelmässig gegossen werden. Birken vertragen aber nur in der Natur Staunässe, in der Schale reagieren sie mit Aststerben. Giessen Sie nicht bei praller Sonne, die Blätter können sonst braune Ränder bekommen. Im Winter sollten die Birken nur mässig feucht gehalten werden.
Düngen: Zwischen März und September kann, nach dem Öffnen der Blätter alle 14 Tage gedüngt werden. Am besten nimmt man Flüssigdünger. Damit die Pflanze nicht verbrennt, darf nicht auf trockenem Boden/Erdballen Dünger ausgebracht werden. Organische Düngekugeln wie Biogold-Original schätzen Birken besonders.
Schnitt: Starke Äste werden im Winter geschnitten. Warten Sie nicht bis April, die Birken stehen dann schon im Saft und verlieren nach dem Schnitt sehr viel Wasser. Neuaustriebe werden nach Ausbildung von 4 bis 6 Blättern auf 2 bis 3 Blätter eingekürzt. Schnittstellen sofort mit Baumwachs abdecken. Wenn nötig werden die Blätter, die zu gross sind von Mai bis Juni entfernt.
Drahten: Anfang März wird gedrahtet. Leider können Birken nur für kurze Zeit gedrahtet werden. Vor allem dünne Äste im unteren Bereich sterben nach dem Drahten sehr schnell ab. Gedrahtet werden, wenn nötig, nur Äste, die gesund und stark im Wuchs sind. Über den Winter darf der Draht nicht an dem Bonsai bleiben und wird somit vor Ende November entfernt. Siehe Kapitel: Drahten
Umtopfen: Alle 2 bis 4 Jahre; je nach dem wie viele Wurzeln sich entwickelt haben, wird im März kurz vor der Knospenschwellung, umgetopft. Die Wurzeln werden leicht bis 1/4 zurück geschnitten. Als Substrat eignet sich Bonsai-Einheitserde, Akadamaerde, Sand im Verhältniss 1:2:1.
Pflanzenschutz: Blattfleckenkrankheiten wie Birkenrost können mit einem Fungizid wie Aerofleur-Spray bekämpft werden. Blattwespenlarven und Läuse können lästig werden.
Überwinterung: Da Birken absolut winterhart sind, sollten sie im Freien überwintert werden. Besonders bei starken Frösten ist es empfehlenswert die Bäume mit der Schale einzugraben. Mit etwas Laub oder Torfersatz abdecken.
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