Kronenaufbau

Kronenaufbau

Wenn man aus den Ferien zurück kommt, sieht der Bonsai oft anders aus als vor den Ferien. Die Blätter sind vertrocknet und die halbe Krone ist teilweise eingegangen. Panik, was kann da noch gemacht werden? Die über vielen Jahre hinweg gestalteten Seitentriebe und Krone sind in wenigen Tagen vernichtigt worden.  

Meistens treibt der Bonsai aber irgendwo wieder aus und kann mit dem neuen Kronenaufbau begonnen werden. Wurzelwerk und Stamm sind die wichtigsten Komponenten. Die eingedürrten Seitentriebe können neu aufgebaut werden.

 

Wenn der Bonsai wieder anfängt auszutreiben lassen wir diese neuen Triebe erst mal hemmungslos wachsen. Um so mehr neue Triebe sich bilden können um so besser für den geschädigten Bonsai.

Wasserhaushalt und Düngergaben sind jetzt wichtige Kriterien.

Sobald die neuen Triebe abgehärtet, aber immer noch biegsam sind, können Sie die gut plazierten Neutriebe mit Naturbast an die abgestorbenen Triebe anbinden. Belassen Sie so viel Laub wie nur möglich an diesen Ästen, damit diese so schnell als möglich wieder dick werden können. Natürlich können Sie statt Naturbast diese Äste mit Aluminiumdraht in die gewünschte Richtung bringen. Dies ist etwas heikel, die neuen Triebe sind noch sehr weich und brechen gerne ab. Dazu müssen Sie aufpassen, weil diese Äste sehr schnell in Umfang zunehmen, der Draht dann rasch einwächst und hässliche Narben verursacht.

Im Februar werden die neu gestalteten Äste auf die gewünschte Länge zurückgeschnitten.
Achten Sie darauf, dass die unteren drei bis vier Knospen nach dem Schnitt am besten austreiben werden.

Jetzt werden im Frühjahr die Seitentriebe austreiben. Damit die Triebe schnell in Umfang zunehmen können, belassen wir alles was kommt und wird nicht oder wenig geschnitten. Unbrauchbare neue Triebe können entfernt werden, aber alle Blätter, die für das Dickenwachstum wichtig sind, bleiben erhalten.

Nach einiger Zeit oder einigen Jahren werden die Triebe sich so entwickelt haben, dass sie mit dem Aussehen in Verhältnis zu Stamm und Krone übereinstimmen und kann mit der Weitergestaltung begonnen werden. 

Jetzt können die neuen Äste mit Aluminiumdraht eventuell zusätzlich korrigiert werden. 

Die abgestorbenen Äste müssen jetzt, soweit nicht für Jin brauchbar, mit der Konkavzange weggeschnitten werden. 

Die zu erwartenden grösseren Schnittstellen werden mit der Knospenzange und Hohlmeisel nachbearbeitet und mit Wundpaste abgedeckt. 

Gestaltung