Waldkiefer

Waldkiefer - Pinus sylvestris

Die Waldkiefer, auch Gemeine Kiefer oder Rotföhre ist von Mittel- und Nordeuropa bis Westasien weit verbreitet. Diese bis zu 30 Meter hoche Kiefer wächst sehr schnell und ist völlig winterhart; er hat eine runde Krone. Die Rinde ist orangerot, die Nadeln bläulich-grün etwa 8cm lang und wachsen paarweise.

Diese Pinus sylvestris ist hervorragend geeignet für die Bonsaigestaltung.

Es gibt noch sehr viele andere Föhrearten wie Bergföhre/Latsche, Schwarzkiefer, Legföhre und sehr viele kleine und kurznadelige Spielarten in zum Teil exotischen Farben wie blaugrün oder leuchtend gelb.

 

 

 

 

Kiefern zu gestalten erfordert etwas mehr Geschick und Erfahrung als dies bei Laubgehölzen der Fall ist.

 

Standort: Kiefern sind sehr lichthungrige Gehölze und wünschen auch im Winter einen hellen Standort. Sie neigen dazu bei Lichtmangel Nadeln abzustossen oder sogar ganze Astpartien können absterben. Darum müssen sie unbedingt erhöht aufgestellt werden, damit die unteren Astpartien ausreichend Licht von unten bekommen. Stellen Sie ihren Waldkiefer-Bonsai in genügendem Abstand von Gebäuden, Mauern und Bäumen auf.

Gestaltung/Stilarten: Durch Drahten, Abspannen und Zurückschneiden sind alle Stilformen möglich. Bizarre Formen wirken am Besten.

Schnitt: Um die Nadeln kurz zu halten, Ende Juni alle zu lang ausgewachsenen Triebe bis auf ein ca. 1cm langes Reststück zurückschneiden. An dem Reststück bilden sich bald kleine Knospen, die meist erst im darauf folgenden Jahr mit kürzeren Nadeln austreiben. Von September bis November werden die Knospen mit einer Pinzette ausgeknipst. Gut platzierte und für die künftige Verzweigung interessante Knospen bleiben stehen. Sie bilden das dichte Wachstum der einzelnen Äste im kommenden Jahr. Im März/April überprüfen wir die Pflanze und unerwünschte Knospen werden ausgezupft. Im Mai, wenn sich die versteckten Knospen zu Kerzen und Jungtrieben entwickeln, müssen sie auf das passende Mass gezupft oder geschnitten werden. Meistens werden bis 2/3 abgeschnitten, bei Pinus sylvestris dagegen werden die überlangen Triebe total weggenommen.
Zusätzlich werden Ende August bis Anfang September die Nadeln des Vorjahres entfernt. Die Nadeln, die sich seit dem Frühjahr gebildet haben, bleiben jedoch vollzählig erhalten. Der dadurch entstandene stärkere Lichteinfall regt schlafende Augen zum Austrieb an, was die Astpolster dichter werden lässt.

Giessen: Mässig, aber regelmässig. Während des Sommers die Erde gleichmässig feucht halten, vermeiden Sie aber Staunässe. Kiefern ertragen kurze Trockenperioden sehr gut. Während des Streckens der Nadeln wird weniger gegossen, so bleiben die Nadeln kürzer. Im Winter und im Frühjahr mässig feucht halten.

Düngen: Während des Austriebs nicht düngen. Um den Austrieb am alten Holz anzuregen und die nötige Nadeldichte zu erreichen, ist es wichtig alle 14 Tage mit Flüssigdünger von Ende des Austriebs im Frühjahr bis Ende August zu düngen. Sehr praktisch ist auch Biogold-Original, Düngerbrocken zum Auflegen: diese wirken ca. 3 Monate.

Winter-Schnitt: Im Winter tritt am wenigsten Harz aus der Schnittstelle und diese verwächst schneller als im Sommer.

Drahten: Eigentlich kann das ganze Jahr über gedrahtet werden. In der Ruheperiode, Herbst/Winter, ist es aber besser zu drahten, denn da sind die Zweige problemlos zu biegen, ohne dass viel Harz aus den eventuellen Bruchstellen läuft und die Pflanze in ihrem Wachstum gehindert wird. Achten Sie darauf, dass der Draht nicht einwächst. Bei Pinus mugo (Bergkiefer) sieht dies nicht schön aus. In der Regel wird nur mit Aluminiumdraht gedrahtet. Dieser lässt sich wieder leicht entfernen.

Siehe auch: Drahten

Umtopfen: Alle zwei bis drei Jahre von Februar bis Anfang Mai und September bis Ende Oktober mit einem Wurzelschnitt. Bis zur Hälfte kann ein Wurzelschnitt vorgenommen werden. Kiefern lieben eine nicht zu nährstoffreiche Erde. Akadamaerde mit etwas Bonsaierde vermischt ergibt eine gute Mischung. Etwas Pilzmycel vom alten Ballen beigeben.

Wachstumsstörungen: Durch Staunässe oder Pilzkrankheiten im Wurzelbereich können ganze Äste verdorren. Beim Umtopfen immer ein Teil des Myzels (weisses Pilzgeflecht) wieder mit eintopfen.

Kieferntriebsterben, Nadeln werden von der Basis aus braun, auf der Rinde kleine schwarze Sporenlager.

Kiefernschütte - April bis Mai - Nadeln erst braunfleckig, später schmale Querstreifen aufweisend. Abwerfen der Kurztriebe.


Pflanzenschutz: Gelbe Nadeln an dreijährigen Ästen sind normal. Diese werden von den Kiefern abgestossen. Werden aber die letztjährigen Nadeln gelb, so ist wahrscheinlich die Pilzkrankheit Föhrenschütte dafür verantwortlich. Normalerweise hätten diese Nadeln sowieso entfernt werden müssen. 

Wollläuse - Schildläuse

Überwinterung: Kiefern sind vollkommen winterhart, nach dem Frost Wasserhaushalt kontrollieren. Bei zu lange anhaltenden Frostperioden kann der Wurzelballen austrocknen. Auch durch zuviel Regen (Staunässe) kann der Bonsai Schade nehmen. In Kellerräumen oder anderen halbdunklen, warmen Räumen dürfen Kiefern auf keinen Fall überwintert werden.

 

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