Ginkgo

Ginkgo - Ginkgo biloba

Sein Ursprung reicht etwa 300 Millione Jahre zurück. Er gehört zur Familie der Ginkgoaceen, die mehrere Arten umfasst, von denen sich nur Ginkgo biloba im Fernen Osten bis in unserer Zeit erhalten konnte. In Urzeiten erstreckte sich das Verbreitungsgebiet der Ginkgoaceen über die ganze nördliche Hemisphäre und sogar bis nach Indien und Australien. Die imposantesten und ältesten Ginkgos stehen in China, gewaltige, über 40 m hohe Bäume, die fast 4000 Jahre alt sind. Es gibt männliche und weibliche Bäume. Die Früchte der weiblichen Exemplare verbreiten einen unangenehmen Geruch. Dies ist für Bonsais nicht wichtig, da sie selten Früchte tragen. Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, sehr robust und wenig anspruchsvoll was seinen Standort anbelangt. 

 

Die fächerförmige Blätter verfärben sich im Herbst leuchtend gelb. 

Standort: Kann das ganze Jahr im Freien an einem sonnigen Standort stehen. Sie bevorzugt aber nicht zu trockene Plätze. Jüngere Bäume können im Sommer an einem schattigen Standort platziert werden.

Gestaltung/Stilarten: Der Ginkgo hat grosse Blätter, die nicht so einfach zu verkleinern sind. Junge Bäume wachsen säulenförmig und schmal, erst im späteren Alter werden sie breiter. Jeder Baum hat seine Eigenartigkeiten und die sollte man bei der Formgebung berücksichtigen. Es gibt wunderbare Bonsais mit sehr kurzen Stämmen und breiten Kronen, aber auch ganz schmale Bonsais, die bis zu und über einem Meter hoch sind und durch ihre Grösse ein besseres Gleichgewicht haben zu den nicht immer kleinen Blättern.

Giessen: Brauchen recht viel Wasser von Frühjahr bis zum Herbst. Allerdings sollte Staunässe vermieden werden. Nach dem Laubfall weniger giessen, leicht feucht halten.

Düngen: Erst nach dem Austrieb mit Düngen anfangen. Bis zum Beginn der Herbstfärbung alle 14 Tage mit einem Bonsai-Flüssigdünger auf feuchtem Boden düngen.

Schnitt: Wenn der Neuaustrieb fünf bis sechs Blätter gemacht hat, wird auf ein bis drei Blätter zurück geschnitten, wobei das oberste Blatt nach aussen zeigen sollte. Kurztriebe nur dann schneiden wenn sie stören. Gröbere Schnittverletzungen heilen schlecht, sofort mit Baumwachs verschliessen, und sollten wenn möglich vermieden werden. Lieber öfter schneiden. Dickere Äste nicht sofort bis an der Basis herausschneiden sondern ein etwa ein Zentimeter langes Zweigstück stehen lassen und sobald dieses eingetrocknet ist, mit der Konkavzange vorsichtig wegschneiden.

Drahten: Dies kann grundsätzlich das ganze Jahr über gemacht werden. Wegen der weichen Rinde, die leicht verletzt werden kann, muss sehr vorsichtig gedrahtet werden. Sobald die Triebe etwas abgehärtet sind, können ausladende Triebe, wenn nötig, gedrahtet werden.

Umtopfen: Jüngere Ginkgos können jedes Jahr umgetopft werden. Etwas ältere Bäume alle drei bis fünf Jahre. Ein leichter Wurzelschnitt wäre angebracht. Der Zeitpunkt: März/April. Als Substrat kann eine handelsübliche Bonsaierde genommen werden, aber auch Akadamaerde mit etwas Sand und Bonsaierde hat sich bewährt. Auf eine gute Drainage mit z.B. Mineralsubstrat ist zu achten.

Wachstumsstörungen: Durch zu hohe Stickstoffgabe kann es zu grossen Blättern und zu langen Internodien kommen.
Die Blätter hellen auf, die Blattnerven erscheinen dunkler als die Blattfläche. Hier haben wir es mit Chlorose oder Eisenmangel zu tun. Wird noch gern durch kalkhaltiges Wasser oder durch zu häufiges Giessen verursacht. Weniger giessen oder kalziumarmes Mineralwasser zum Giessen nehmen. Abhilfe schaffen auch ein oder zwei Giessbehandlungen mit Ferramin von Neudorf. Wenn der Boden sehr verdichtet ist, hilft nur eines: umtopfen.

Pflanzenschutz: Kaum nötig, bis jetzt haben wir noch keine Schädlinge auf dem Ginkgo gefunden, auch von Pilzkrankheiten bleibt er verschont. Nur Staunässe verträgt er nicht.

Überwinterung: Obwohl als winterhart eingestuft, benötigt der Wurzelballen einen guten Schutz gegen Durchfrieren: ab -5°C wird es kritisch. Vielleicht im Wintergarten oder Gewächshaus aufstellen.

 

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