Weissdorn - Crateagus
Der Weissdorn stammt aus den kühlen gemässigten Regionen Europas, Asiens und des östlichen Nordamerikas und gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie hat eine grosse Ähnlichkeit mit, was die Früchte anbelangt, der Miniaturapfel. Die meisten der 200 Arten besitzen lange, scharfe Dornen an den Sommertrieben. Die Blätter sind entweder gezähnt oder gelappt, und die weissen, manchmal rosa Blüten entstehen im späten Frühjahr oder Sommer in flachen oder runden Dolden. Im Herbst bekommen sie rote Früchte und die Herbstfärbung reicht von gelb bis orange.
Bei uns kommt der Eingrifflige (Crateagus monogyna) und der Zweigrifflige Weissdorn (Crateagus laevigata) vor. Sie sind leicht nur an Blüte und Frucht zu unterscheiden. Der eingrifflige Weissdorn blüht ca. 14 Tage später als der Zweigrifflige. Die Blütenstiele sind bei der eingriffligen Art behaart, und bei der Zweigriffligen dementsprechend kahl.
Standort: Volle Sonne oder halbschattige Standorte, beide sind möglich. Auch windige Stellen stören nicht.
Gestaltung/Stilarten: Alle Stilarten sind möglich, von aufrecht bis Halbkaskade, Felsenformen oder Saikei, der Weissdorn lässt sich leicht in diese Formen bringen.
Giessen: Regelmässig giessen, ständig gut bis mässig feucht halten. Extreme Trockenheit ergibt braune Blätter. Wenn Sie kein Regenwasser haben, sollte mit Leitungswasser ausgiebig gegossen werden, damit die Salzkonzentration in der Erde nicht zu hoch werden kann.
Düngen: Mit Bonsai-Düngekugeln erreichen Sie gute Resulate. Ende Juli diese entfernen und ab August mit Herbstdünger den Bonsai auf den Winter vorbereiten.
Schnitt: Stärkere Äste werden in März geschnitten, damit die Schnittverletzungen rasch verheilen. Bei grösseren Schnittverletzungen braucht es einige Jahre bis diese sich wieder verschlossen haben. Baumwachs benützen. Da nicht immer die nach dem Schnitt am Ende verbleibende Knospe austreibt, ist es schwierig die Wuchsrichtung zu bestimmen. Die Langtriebe vorallem bei jüngeren Bonsais ab einer Länge von etwa 15 cm auf 2 bis 3 Blätter zurückschneiden. Ältere Pflanzen können auch schon nach einem Austrieb von 10 cm zurückgeschnitten werden, damit eine feine Verzweigung erreicht werden kann.
Drahten: Kann leicht gedrahtet werden. Erst ab Austriebbeginn mit dem Drahten anfangen. Im Juli kontrollieren ob der Draht nicht einwächst, eventuell neu drahten, so kann der Draht bis auf den Frühling an dem Baum bleiben.
Umtopfen: Etwa alle 2 bis 3 Jahre sollte, bei gleichzeitigem Wurzelschnitt (bis Eindrittel) in ein Subtrat von Bonsaierde, Akadamaerde und Sand setzen und zwar in einem Verhältnis von 1:1:1. Das Substrat sollte gut wasserdurchlässig sein.
Pflanzenschutz: Echter Mehltau (ein weissmehliger Belag auf der Blattoberseite). Die Blätter werden braungefleckt, dürr und fallen meistens ab. Blattfleckenkrankheit und Rost sind auch anzutreffen. Feuerbrand, eine Bakterienerkrankung kommt auch vor. Von Läusen und blattfressenden Schädlingen reden wir nicht, kann alles mit relativ ungiftigen Mitteln bekämpft werden.
Überwinterung: Weissdorn sind absolut winterhart. Trotzdem ist es besser den Weissdorn aus der Schale zu nehmen und an einem schattigen Standort im Garten einzugraben. Auf dem Balkon in einer mit Torfersatz und Sand gefüllten Kiste fühlt er sich wohl. Bei Temperaturen unter -10°C mit trockenem Laub zusätzlichen Schutz geben. Der in der Kiste eingeschlagene Bonsai mit einer Luftpolsterfolie einpacken. Sobald aber die Frostperiode vorbei ist Folie und Laub entfernen und den Wasserhaushalt kontrollieren. Aufpassen auf Dickmaulrüsslerlarven und Mäuse.
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