Mädchenkiefer

Mädchenkiefer - Pinus pentaphylla

Syn. Pinus parviflora

Die Mädchenkiefer können bei uns in der freien Natur etwa fünf bis sieben Meter hoch werden. In der Jugend ist das Wachstum pyramidalis, später mit dem älter werden, wird der Baum sich flach ausbreiten. Die Rinde ist graubraun und im Alter je nach Typ borkig bis rissig.

Es gibt verschiedene Bonsai-Varietäten wie Shikoku, Yatsubusa und Himekomatsu. In der Baumschule bekommt man Pinus parviflora Glauca, Negishi, Saphir und Tempelhof, wobei gesagt werden muss: es ist nicht einfach, geeignete Pflanzen zur Umgestaltung zu finden.

 

Standort: Sonnig. Kiefern sind sehr lichthungrige Gehölze und wünschen sich auch im Winter einen hellen Standort. Da Kiefern dazu neigen bei Lichtmangel Nadeln abzustossen oder sogar Astpartien absterben können, müssen sie unbedingt erhöht aufgestellt werden, damit die unteren Astpartien genügend Licht von unten bekommen.

Gestaltung/Stilarten: Durch Drahten, Abspannen und Zurückschneiden sind alle Stilformen möglich. Bizarre Formen wirken am Besten.

Giessen: Mässig, aber regelmässig. Während des Sommers die Erde gleichmässig feucht halten, vermeiden Sie aber Staunässe. Kiefern ertragen kurze Trockenperioden sehr gut. Während des Streckens der Nadeln wird weniger gegossen, so bleiben die Nadeln kürzer. Durch zuviel Regen (Staunässe) kann der Bonsai schaden nehmen. Im Winter und im Frühjahr mässig feucht halten.

Düngen: Wenn die Nadeln sich etwa zur Hälfte aus den Blattscheiden herausgeschoben haben kann mit düngen angefangen werden. Um den Austrieb am alten Holz anzuregen und die nötige Nadeldichte zu erreichen, ist es wichtig alle 3 Wochen mit Flüssigdünger bis Mitte August zu düngen. Sehr praktisch sind auch die Düngebrocken Biogold-Original diese wirken ca. 3 Monate und werden einfach auf die Erde gelegt.

Schnitt: Im Winter tritt am wenigsten Harz aus der Schnittstelle und diese verwächst schneller als im Sommer.

Von April bis Mai wachsen aus den Knospen kerzenartige Triebe (Kerzen) heran, aus denen sich die Nadeln erst herausschieben wenn die Triebe fast die endgültige Länge erreicht haben. An den Spitzen der Äste und im Kronenbereich sind die Triebe kräftiger als die im unteren und inneren Teil des Baumes. Sobald die Kerzen länger werden, kürzen wir die Aeusseren um zwei Drittel und die Mittleren um ein Drittel zurück. Dies geht ganz leicht mit den Fingerspitzen, einfach abdrehen. Je kräftiger der Trieb, desto mehr nehmen wir ihn zurück; je schwächer ein Trieb, umso weniger kürzen wir ihn ein. Im oberen Bereich werden die kräftigen Mitteltriebe (Kerze) ganz herausgeschnitten. Die Seitlichen werden so pinziert, dass sie in einem ausgewogenen Verhältnis zu den Schwächeren stehen. Triebe mit weniger als 1 cm Wachstumslänge werden nicht pinziert. Stehen mehrere Kerzen eng beieinander, werden bis auf eine oder zwei alle anderen weggeschnitten.
Im August werden die Nadeln des Vorjahres gelb. Wenn Sie mit den Fingern durch die Zweige streifen, können Sie diese leicht entfernen. Auch die Pilzkrankheit "Föhreschütte" verursacht diesen Nadelfall, aber das stört nicht, weil die alten Nadeln zur besseren Knospenentwicklung eh weggenommen werden müssen. Alte Nadeln, die sich nicht leicht entfernen lassen, werden mit der Schere nah am Ast abgeschnitten. Wenn die Knospen jedoch klein und schwach sind, wäre es besser die alten Nadeln zu belassen. Wenn alles richtig gemacht ist und eventuell noch an den kräftigen kleinen Zweigen rundum die neuen Knospe von diesem Jahr nur noch 4 bis 5 Nadelnbüschel stehen bleiben, die restlichen werden mit der Schere weggeschnitten, können im Innenbereich des Zweiges neue Knospen entstehen. Hierdurch ensteht ein kompakter Aufbau des Nadelwerkes und die Vitalität des Baumes wird wesentlich erhöht.

Von September bis März lichten wir in den zu dicht gewordenen Bereichen die überflüssigen Triebe aus. Dadurch wird die Wuchskraft der Mädchenkiefer korrigiert.

Drahten: Eigentlich kann das ganze Jahr über gedrahtet werden. In der Ruheperiode, Herbst/Winter, ist es aber besser zu drahten, denn da sind die Zweige problemlos zu biegen, ohne dass viel Harz aus den eventuellen Bruchstellen läuft und die Pflanze in ihrem Wachstum gehindert wird. Vor dem Drahten werden die zweijährigen Nadeln mit einer Schere abgeschnitten. Achten Sie darauf, dass der Draht nicht einwächst. In der Regel wird nur mit Aluminiumdraht gedrahtet. Dieser lässt sich wieder leicht entfernen.

Umtopfen: Alle zwei bis drei Jahre von Februar bis Anfang Mai und September bis Ende Oktober mit einem Wurzelschnitt. Bis zur Hälfte kann ein Wurzelschnitt vorgenommen werden. Bei älteren Bäumen weniger Erde als bei Jungen entfernen. Kiefern lieben eine nicht zu nährstoffreiche Erde. Akadamaerde mit etwas Bonsaierde und feinem Splitt vermischt ergibt eine gute Mischung. Etwas Pilzmycel (duftendes weissliches Geflecht) vom alten Ballen beigeben.

Wachstumsstörungen: Durch Staunässe oder Pilzkrankheiten im Wurzelbereich können ganze Äste verdorren. Beim Umtopfen immer ein Teil des Myzels (weisses Pilzgeflecht) wieder mit eintopfen.
Kieferntriebsterben, Nadeln werden von der Basis aus braun, auf der Rinde kleine schwarze Sporenlager.
Kiefernschütte - April bis Mai - Nadeln erst braunfleckig, später schmale Querstreifen aufweisend. Abwerfen der Kurztriebe.

Pflanzenschutz: Gelbe Nadeln an dreijährigen Ästen sind normal. Diese werden von den Kiefern abgestossen. Normalerweise hätten diese Nadeln sowieso entfernt werden müssen. Werden aber die letztjährigen Nadeln gelb, so ist wahrscheinlich die Pilzkrankheit Föhrenschütte dafür verantwortlich. Im Sommer kann vorbeugend mit  einem Antipilz-Mittel gespritzt werden.
Wollläuse und Schildläuse können ebenfalls bei Mädchenkiefer vorkommen. Vor dem Einwintern kontrollieren.

Überwinterung: Im Winter den Wurzelballen gegen Durchfrieren schützen. Bei zu lange anhaltenden Frostperioden kann der Wurzelballen austrocknen. Die Mädchenkiefer gegen eisige, trockene Winde schützen.

In Kellerräumen oder anderen halbdunklen, warmen Räumen dürfen Kiefern auf keinen Fall überwintert werden.

 

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